Die Physik an der Ludwig-Maximilians-Universität steht nicht nur für eine hervorragende Fachausbildung. Gute Lehrer und Lehrerinnen müssen auch wissen, wie sie ihr Fach vermitteln. Mit einem eigenen Lehrstuhl für Didaktik der Physik - einzigartig in ganz Südbayern - bietet die Fakultät Physik der LMU in jeder Hinsicht die besten Voraussetzungen.
Die Lehrerausbildung ist Ländersache. Das Staatsexamen, eine Prüfung, die aus zwei Blöcken besteht, bildet zum Physik-Lehrer aus: das Erste Staatsexamen prüft neben didaktischen Fähigkeiten insbesondere die fachliche Eignung des Lehramtskandidaten. Auf diese Prüfung bereitet die Hochschule vor. Das Zweite Staatsexamen schließt das zweijährige Referendariat ab. Um Lehrer oder Lehrerin an der Realschule, Hauptschule, Sonderschule oder Grundschule zu werden, studiert man Physik<sup>LMU</sup> "als Unterrichtsfach". Die pädagogische und fachdidaktische Ausbildung hat hier einen besonders hohen Stellenwert.
Während sich die fachliche Ausbildung der Lehrer und Lehrerinnen im Grundstudium kaum von den Diplom- bzw. Bachelor-Studiengängen unterscheidet, ist das Hauptstudium spürbar breiter angelegt. Zum zweiten Unterrichtsfach kommen umfangreichere Anteile an der Pädagogik, Psychologie und Fachdidaktik hinzu. In einem fachlichen oder fachdidaktischen Spezialgebiet wird eine wissenschaftliche Arbeit angefertigt, die zur Zulassung zum Staatsexamen erforderlich ist. Im Rahmen des vertiefen Studiums sind dafür 6 Monate vorgesehen. Das Staatsexamen selbst umfasst eine ganze Reihe schriftlicher und mündlicher Prüfungen über eine Vielzahl unterschiedlicher Gebiete. Ein Lehrer ist mehr Generalist als Spezialist.
Neben das fachwissenschaftliche Studium in Mathematik und Physik tritt die erziehungswissenschaftliche und fachdidaktische Ausbildung: allgemeine Pädagogik, Schulpädagogik und Psychologie auf der einen Seite, Didaktik der Physik und Mathematik auf der anderen Seite. Da an der LMU alle Lehrämter unter einem Dach vereint sind, ist ein reger Austausch unter den Studierenden über die teilweise recht unterschiedlichen Anforderungen durch die verschiedenen Fächer und Schularten möglich. So fallen Entscheidungen wie z.B. die Frage nach einem Ergänzungsfach leichter. Ein wichtiges Plus für die Lehrerausbildung.
Die Fachdidaktik für Physik an der LMU stellt die unterrichtspraktische Komponente sowohl in der Forschung als auch in der Lehre in den Mittelpunkt. Unsere Mitarbeiter können alle auf eigene Unterrichtserfahrung - in der Regel mehrere Jahre Schulpraxis - zurückgreifen und schlagen die Brücke von der Wissenschaftsdisziplin Physik zum Unterrichtsfach. So lernen die Studierenden beispielsweise im Demonstrationspraktikum, geeignete Schulversuche auszuwählen, aufzubauen und zu präsentieren. Eine gut ausgerüstete Schulgerätesammlung steht hierbei zur Verfügung. In einer Art Rollenspiel werden die Vorführungen per Video festgehalten, ideal um sich selber kritisch in der Lehrerrolle zu beobachten und in kleinen Gruppen alle Facetten der Unterrichtswirklichkeit zu besprechen, z.B. der Umgang mit Schülervorstellungen, Motivationsproblemen oder geeigneten Fragetechniken. Ein weiterer Schwerpunkt innovativer Ausbildung ist der sinnvolle Umgang mit dem Computer im Physikunterricht. Das klassische Schulbuch ist schon lange nicht mehr alles, neue Medien kommen zum Einsatz.
Selbstverständlich bieten wir eine umfangreiche fachdidaktische Bibliothek, intensive Betreuung, insbesondere auch von Abschlußarbeiten, und eine Reihe von Kontakten ins Ausland. Wir räumen der didaktischen Ausbildung den Raum ein, der ihr zusteht und leisten so eine optimale Vorbereitung auf die Schule!
Doch die Unterrichtswirklichkeit erleben Sie erst am eigenen Leib, wenn Sie vor der Klasse stehen: Sie haben die Seite gewechselt und sind jetzt selber Lehrer. Mit zwei vorgeschriebenen Praktika am Gymnasium, studienbegleitend und in Blockform, können Sie frühzeitig testen, ob Ihnen dieser Beruf Spaß macht.
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