Polyvalenter Bachelorstudiengang im Rahmen der akademischen Phase der Lehrerbildung im Lehramtsfach Physik, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Polyvalenter Bachelorstudiengang im Rahmen der akademischen Phase der Lehrerbildung im Lehramtsfach Physik
Das Studium des Lehramtsfaches Physik gliedert sich in die drei großen Bereiche Experimentalphysik, Theoretische Physik und Wahlpflicht. In der Experimentalphysik belegen die Lehramtsstudentinnen und -studenten zusammen mit den Studentinnen und Studenten des fachwissenschaftlichen Bachelorstudiengangs Physik die Module zur Experimentalphysik, in denen die Grundlagen der Mechanik und der Wärmelehre, der Elektrizitätslehre, der Optik und Wellenmechanik, der Atom-, Moleküle-, und Festkörperphysik sowie der Kern- und Elementarteilchenphysik behandelt werden. Diese Vorlesungen sind begleitet von Übungen, bei denen in kleinen Gruppen unter Anleitung von Studierenden höherer Semester ausgewählte Inhalte der Vorlesungen meistens in der Form von Aufgaben aufgegriffen und vertieft besprochen werden. Die Übungen zur den Vorlesungen Physik 4 und Physik 5 werden speziell für Lehramtsstudentinnen und -studenten angeboten, in denen insbesondere schulrelevante Vorlesungsthemen vertieft behandelt werden.
Drei der Experimentalphysikvorlesungen werden jeweils von einem Fachdidaktikseminar begleitet, in denen ausgewählte Inhalte der fachwissenschaftlichen Vorlesungen im schulischen Kontext betrachtet und anhand derer exemplarisch verschiedene fachdidaktische Methoden und Modelle behandelt werden.
Die Ausbildung in Experimentalphysik wird durch ein Laborpraktikum ergänzt, das zusammen mit den Studentinnen und Studenten des fachwissenschaftlichen Bachelorstudiengangs durchgeführt wird. Anhand von Versuchen zur Mechanik und Thermodynamik, zur Elektrizitätslehre und zum Magnetismus sowie zur Optik erlernen die Studentinnen und Studenten das Experimentieren und Dokumentieren.
Die Ausbildung in Theoretischer Physik beginnt im zweiten Fachsemester mit einer Vorlesung zur Klassischen Theoretischen Physik (Mechanik), die im dritten Semester mit einer weiteren Vorlesung zur Klassischen Theoretischen Physik (Elektrodynamik) fortgesetzt wird. Im vierten Semester folgt dann der Übergang zur mikroskopischen Physik mit einer Vorlesung zur Theoretischen Quantenphysik (Quantenmechanik). Begleitet werden auch diese Vorlesungen von Übungen. Zusätzlich gibt es zu jeder Vorlesung eine Übung zur mathematischen Ergänzung, bei der die notwendigen mathematischen Hilfsmittel vermittelt und eingeübt werden.
Im Wahlpflichtbereich besteht die Möglichkeit, einführende Veranstaltungen anderer Fächer (Astronomie, Meteorologie und Chemie) zu belegen. Vertiefte Studien in Physik (Elektronikpraktikum, Proseminar Präsentationstechnik) sind ebenfalls möglich. Studierende, die frühzeitig erkennen, dass sie das Lehramtsstudium nicht zu Ende führen sondern in den fachwissenschaftlichen Masterstudiengang Physik oder Astrophysik wechseln möchten, können den Wahlpflichtbereich nutzen, um inhaltliche Unterschiede zwischen dem fachwissenschaftlichen Studiengang und dem Lehramtsstudiengang frühzeitig auszugleichen und somit den Übergang in den fachwissenschaftlichen Master zu erleichtern.
Abgeschlossen wird das Lehramtsbachelorstudium mit einer Bachelorarbeit, die in einem der beiden Lehramtsfächer durchgeführt werden muss. In der Physik besteht die Möglichkeit, diese Bachelorarbeit entweder in den experimentellen oder theoretischen Forschungsgruppen anzufertigen. Eine Bachelorarbeit im Bereich Fachdidaktik Physik ist ebenfalls möglich.
Eine Kombination des Lehramtsfaches Physik sowohl mit Mathematik als auch mit Chemie ist überschneidungsfrei möglich, für andere Fächerkombinationen kann dies nicht garantiert werden. Dementsprechend empfiehlt sich insbesondere die Fächerkombination Physik/Mathematik, da in allen Bereichen der Physik umfassende Mathematikkenntnisse von Nöten sind, die nicht vollständig im Rahmen der Physikausbildung vermittelt werden können und die im Fall anderer Fächerkombinationen im Selbststudium erworben werden müssen.